Proof of Concept: Das “Internet der Dinge” und LoRa-Sensoren im Wassersport

Die beliebte Freizeitgestaltung “Wassersport” birgt ganz eigene Risiken, die unter bestimmten Umständen schwerste Folgen nach sich ziehen können. Immer wieder kommt es vor, dass Sportboote unerwartet “Leck schlagen”. Auch Wetterbedingungen oder Fremdeinwirkung ziehen häufig Schäden nach sich, die unter Umständen vermeidbar gewesen wären.

Im Umfeld von Sportboothäfen gelten andere Gepflogenheiten als an Land. Aufgrund der Tatsache, dass Boote zumeist unverschlossen und lediglich mittels Tauwerk am Steg befestigt werden, besteht ein höheres Gefährdungspotential als vergleichsweise beim Camping. Auch die Tatsache, dass viele Bootseigner/-innen nur während der Ferien oder am Wochenende vor Ort sind, lassen diese das eigene Boot häufig unbeobachtet über lange Zeit im Hafen zurück.

Also stellte sich uns die Frage, ob Digitalisierung und das “Internet der Dinge” in diesem Zusammenhang eine hilfreiche Unterstützung darstellen könnten.

Wir haben den Yachtclub Accumersiel e.V. als Örtlichkeit für unseren Feldversuch ausgewählt. Mittels eines LoRaWAN Gateway mit Anbindung an das “The Things Network” -kurz TTN-, kann der gesamte Hafen sicher versorgt werden.

Bei der Wahl der Sensorik haben wir uns im ersten Schritt für die Bereiche Leckage und Einbruchmeldung entschieden. Die hierfür benötigten Komponenten sind einfach zu montieren und decken aus unserer Sicht die beiden größten Gefahrenpotentiale ab.

Für den Leckage Sensor, wird ein kleines Modul oberhalb der “Bilge” an die Wand geklebt und mittels Kabel mit dem eigentlichen Fühler verbunden. Dieser wird an einer Stelle montiert, die im Falle eindringenden Wassers erreicht wird, bevor es zu schwerwiegenden Problemen kommen kann. Sollte es also tatsächlich zu einem Wassereinbruch kommen, wird der Sensor ausgelöst und verschickt einer Meldung an den/die Eigner(-in), der weitere Maßnahmen einleiten kann.

Um im Falle eines unbefugten Betretens informiert zu werden, benutzen wir einen Bewegungsmelder, der aufgrund seiner geringen Maße beliebig an Bord positioniert werden kann. – Die Scharf-/Unscharfschaltung erfolgt per Handy-App.

Beide Sensoren sind batteriebetrieben und ermöglichen Laufzeiten von mehreren Jahren, bevor der/die Eigner(-in) eine Meldung über die Notwendigkeit eines Batteriewechsels aktiv informiert wird.

Ebenso wie das Informieren des/der Eigners(-in), kann auch der Hafenmeister vor Ort über ein entsprechendes Problem informiert werden. Hierfür kann beispielsweise ein IO-Controller genutzt werden, der im Vereinsheim optisch und akustisch über ein Problem im Hafen informiert.

Selbstverständlich sind der Kreativität was den Einsatz weiterer Sensoren betrifft kaum Grenzen gesetzt:

– GPS Tracker für die Lokalisierung
– Rauch-/Brandmelder
– Beschleunigungssensor im Falle von Havarien in Abwesenheit
– Messung des Batterieladezustand
– Wetterstation

Große Teile des Wattenmeers haben wir im Kundenauftrage bereits mit LoRaWan und TTN versorgt. Da das LoRa Netzwerk den Frequenzbereich von 868 MHz nutzt, sind mit Hilfe unserer industrietauglichen TTNGateways auf den Inseln Norderney und Juist, sowie in Norddeich Reichweiten von mehr als 10 Kilometern bei Sichtverbindung möglich.

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